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GESCHICHTE

Die bisherigen Vorstände der ÖGP im Überblick:
Liste Vorstände für Website-2.tif

Zur Geschichte der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie
Em. Univ.-Prof. Brigitte Rollett, Universität Wien

Die "Österreichische Gesellschaft für Psychologie" (ÖGP) als Vertretung der wissenschaftlich arbeitenden Psychologen und Psychologinnen wurde am 6.10.1993 gegründet. Gastgeber für die Gründungsversammlung war die Universität Wien. Aufgrund einer einstimmigen Wahl wurde der Vorstand der Gesellschaft wie folgt besetzt: Gründungspräsidentin: o.Univ.Prof.Dr. Brigitte Rollett (Universität Wien), Kassier: Univ.Prof.Dr. Gerold Mikula (Universität Graz), Schriftführer: A.o.Univ.Prof.Dr. Herbert Janig (Universität Klagenfurt). Die ÖGP hat satzungsgemäß ihren Sitz in Wien, ihre Tätigkeit betrifft das gesamte Bundesgebiet. Die erste, gut besuchte, von a.o.Univ.Prof.Dr. Herbert Janig ausgerichtete wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie fand vom 14.-16.4.1994 in St. Georgen am Längsee in Kärnten statt.


Die Vorgeschichte
Es mag verwundern, dass die wissenschaftlich arbeitende Psycholog*innenschaft eines Landes wie Österreich, das auf eine so lange Tradition wissenschaftlicher Forschung im Fachgebiet Psychologie zurückblicken kann, sich so spät entschloss, eine eigene wissenschaftliche Fachgesellschaft zu gründen. Dies ist nur historisch zu erklären: Die österreichischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen waren traditionell in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie organisiert, die sich ausdrücklich nicht als nationale, sondern als eine internationale Fachorganisation versteht, die alle deutschsprachigen Forscher und Forscherinnen vereinigt. Die berufspolitischen Anliegen der österreichischen Psychologenschaft wurden - und werden - außerdem vom Berufsverband österreichischer Psychologen und Psychologinnen (BÖP) wahrgenommen, so dass nach Auffassung der Mehrheit der universitären Fachvertreter und Fachvertreterinnen kein unmittelbarer Bedarf nach einer eigenen Gesellschaft bestand.
 
Das änderte sich allerdings mit der zunehmenden Politisierung der die Universitäten betreffenden budgetären und personellen Entscheidungen und den Kontroversen anlässlich der bevorstehenden Universitätsreform: Ein weiterer, für die Gestaltung der Lehre an den Universitäten wichtiger Fragenkomplex, der die systematische Einbindung der universitären Entscheidungsträger erfordert hätte, betraf die Verhandlungen über das Psychologen- bzw. Psychotherapiegesetz durch das damalige Gesundheitsministerium. Dies ließ es immer dringlicher erscheinen, neben dem BÖP auch eine eigenständige Vertretung der wissenschaftlich arbeitenden Psychologen und Psychologinnen in Österreich zu etablieren. Als ersten Schritt in diese Richtung setzte daher die Deutsche Gesellschaft für Psychologie zur Wahrnehmung der innerösterreichischen Belange eine "Österreichkommission" ein, als deren Leiter o.Univ.Prof.Dr. E. Mittenecker (Universität Graz) gewählt wurde.

Bei den in der Folge stattfindenden zahlreichen Verhandlungen über die bevorstehenden Reformen des österreichischen Universitäts- und Studiengesetzes wurde jedoch immer wieder von Seiten des damaligen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung betont, dass nur ein in Österreich ordnungsgemäß eingetragener Verein als Verhandlungspartner für die das Fach Psychologie betreffenden Fragen akzeptiert werden könnte. Die Gründung einer eigenen österreichischen Vertretung der wissenschaftlich arbeitenden Psychologinnen und Psychologen war daher unumgänglich. Wegen des nach wie vor großen Widerstandes weiter Kreise der universitären Psychologenschaft gegen eine solche Entwicklung wurde zunächst ein Vermittlungsweg beschritten: Gründung der "Österreichischen Gesellschaft für Psychologie" als ein in Österreich eingetragener Verein und parallel dazu einer "Regionalgruppe Österreich" als Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit identer Mitgliedschaft und Leitung. Diese Konstruktion wurde nach langen Debatten von der Mehrheit der an den Universitäten tätigen Psychologen und Psychologinnen als Kompromisslösung auf der Gründungsversammlung 1993 akzeptiert.
 

Die weitere Entwicklung bis 2006 

1995 fand an der Universität Wien die von o.Univ.Prof.Dr. B. Rollett und ihrem Team organisierte zweite Tagung der ÖGP statt. Auf der in diesem Rahmen durchgeführten Mitgliederversammlung vom 5.5.1995 wurde folgender Vorstand gewählt: Präsidentin: o.Univ.Prof.Dr.Brigitte Rollett (Universität Wien), Schriftführer: o.Univ.Prof.Dr. Heinz Wimmer (Universität Salzburg), Kassier: Univ.Prof.Dr. Günter Schulter (Universität Graz).


Die Tatsache, dass in Österreich über viele Jahre keine eigene Fachgesellschaft für Psychologie existierte, hatte noch einen weiteren schwerwiegenden Nachteil: Die österreichischen psychologischen Gesellschaften konnten nicht Mitglied in der IUPsyS (International Union of Psychological Science) werden und waren so von wichtigen Bereichen der internationalen Zusammenarbeit ausgeschlossen. Die IUPsyS nimmt nur Föderationen von psychologischen Gesellschaften eines Landes als Mitglieder auf. Nach Vorverhandlungen durch die Präsidentin mit o.Univ.Prof.Dr. Kurt Pawlik (Universität Hamburg), dem Präsidenten der IUPsyS, wurden Beratungen mit dem Vorstand des BÖP über die Gründung einer Föderation der beiden Gesellschaften aufgenommen und in einer kollegialen Atmosphäre 1994 zum Abschluss gebracht. Das Statut der "Federation of Austrian Associations of Psychologists" sieht einen gemeinsamen Vorstand vor, der jeweils zwei Mitglieder der beiden Gesellschaften umfasst. Der Vorsitz wird abwechselnd von einem Vertreter der ÖGP bzw. des BÖP gestellt, wobei der stellvertretende Vorsitzende aus der jeweils anderen Gesellschaft stammt. Die Aufnahme der Föderation in die IUPsyS erfolgte auf der Sitzung der IUPsyS im Rahmen des Internationalen Kongresses für Psychologie in Montreal 1996.


Nach wie vor gab es das weitere Problem, dass die ÖGP nicht in dem für die Belange der Klinischen und Gesundheitspsychologen zuständigen Psychologenbeirat des (damaligen) Gesundheitsministeriums vertreten war, da sie bei der Gründung des Organs noch nicht existiert hatte. Entsprechende Verhandlungen hatten 1996 den Erfolg, dass ein Vertreter der ÖGP als ständiger Berater zu den Sitzungen des Psychologenbeirats eingeladen wurde. A.o. Univ.Prof.Dr. Herbert Janig übernahm mit viel Engagement diese Funktion, später a.o.Univ.Prof. Dr. Elfriede Greimel, Graz. Seit 2003 ist Dr. Reinhold Jagsch, Wien, Vertreter im Psychologenbeirat.


Die dritte Tagung der ÖGP wurde 1997 von der Universität Salzburg (Organisator: Univ.Prof.Dr. Heinz Wimmer) ausgerichtet und ein neuer Vorstand gewählt: Präsident: Univ.Prof. Dr. Gerold Mikula (Universität Graz), Schriftführer: o.Univ.Prof.Dr. Urs Baumann (Universität Salzburg), Kassierin: Univ.Prof. Dr.Dr. Christiane Spiel (Universität Wien). Gastgeber der vierten Tagung der ÖGP war das Institut für Psychologie der Universität Graz (Organisator: Univ.-Prof. Dr. K. Wolfgang Kallus). Am 3.12.1999 wurde dort folgender Vorstand gewählt: Präsident: o.Univ.Prof.Dr. Helmuth Huber (Universität Graz), Schriftführer: o.Univ.Prof.Dr. Urs Baumann (Universität Salzburg), Kassier: a.o.Univ.Prof.Dr. Georg Gittler (Universität Wien).


Mit der durch die Gründung der ÖGP und vor allem durch ihre Tagungen bewirkten Intensivierung des innerösterreichischen wissenschaftlichen Austauschs schwanden zunehmend die Bedenken der österreichischen Psychologenschaft gegen eine auch formale Trennung von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Aufgrund eines schriftlichen Votums der Mitglieder der ÖGP wurde daher 1999 die Auflösung der "Regionalgruppe" mit überwiegender Mehrheit der Stimmen beschlossen und auf Antrag der Sprechergruppe auf der Mitgliederversammlung der DGfPs im Rahmen ihres Kongresses in Jena 2000 durchgeführt. In der Folge wurde die Satzung der ÖGP entsprechend geändert, so dass eine Doppelmitgliedschaft in beiden Gesellschaften nicht mehr erforderlich war.


Unter der Federführung von o.Univ.Prof.Dr. Ilse Kryspin-Exner war Wien Ort der 5. Tagung der ÖGP. Als neuer Vorstand wurde folgendes Team gewählt: Präsident: Univ.Prof.Dr. Erich Kirchler (Universität Wien), Schriftführer: o.Univ.Prof.Dr. Harald G. Wallbott (Universität Salzburg), Kassier: a.o.Univ.Prof.Dr. Georg Gittler (Universität Wien). Nachfolger des leider unerwartet verstorbenen Kollegen Wallbott als Schriftführer wurde a.o.Univ.Prof.Dr. Anton Kühberger (Universität Salzburg).



Die aktuelle Entwicklung seit 2006
Die 7. Tagung der ÖGP fand vom 28.-30.4.2006 in Klagenfurt statt. Organisator war Univ.-Prof. Dr. Oliver Vitouch. In der Mitgliederversammlung vom 30.4.2006 wurde folgender Vorstand gewählt: Präsidentin: Univ.-Prof. Dr. Eva Bänninger-Huber (Universität Innsbruck), Schriftführer: ao.Univ.-Prof. Dr. Christian Allesch (Universität Salzburg), Kassier: ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Wagner (Universität Linz).

 

Die 8. Tagung der ÖGP fand vom 24.-26.4.2008 in Linz statt. Organisatoren waren Univ.-Prof. Dr. Bernad Batinic und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Wagner. In der Mitgliederversammlung vom 25.4.2008 wurde folgender Vorstand gewählt: Präsident: Univ.-Prof. Dr. Oliver Vitouch (Universität Klagenfurt), Schriftführer: ao.Univ.-Prof. Dr. Christian Allesch (Universität Salzburg), Kassierin: ao.Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen (Universität Innsbruck).

 

Die 9. Tagung der ÖGP fand vom 8.-10. April 2010 an der Universität Salzburg statt. Organisatoren waren ao.Univ.-Prof. Dr. Christian Allesch, o.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Urs Baumann und Dr. Florian Hutzler. In der Mitgliederversammlung vom 8.4.2010 wurde folgender Vorstand gewählt: Präsidentin: Univ.-Prof. Mag. DDr. Christiane Spiel (Universität Wien), Schriftführerin: Univ.-Prof. Dr. Karin Landerl (ab Herbst 2010: Universität Graz), Kassierin: ao.Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen (Universität Innsbruck).

 

Die 10. Tagung der ÖGP fand vom 12.-14. April 2012 an der Universität Graz statt. Organisatoren waren Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Arendasy und Univ.-Ass. Mag. Martina Feldhammer. In der Mitgliederversammlung vom 12.4.2012 wurde folgender Vorstand gewählt: Präsidentin: Univ.-Prof. Mag. DDr. Christiane Spiel (Universität Wien), Schriftführer: ao.Univ.-Prof. Dr. Anton R. Laireiter (Universität Salzburg), Kassierin: ao.Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen (Universität Innsbruck).

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